Abschied von Pfarrer Peter Senn-Müller

Engagiert, freundlich, unkompliziert und angenehm im Umgang sind Stichworte, die sofort fallen, wenn Einheimische Pfarrer Peter Senn-Müller beschreiben. Bei zufälligen Begegnungen fand er jeweils Zeit, sich nach dem Befinden zu erkundigen und suchte trotz Pandemie auch zu älteren Bewohnerinnen und Bewohnern immer wieder Kontakt. Sein Engagement in Nicaragua bot Ansatzpunkte für Fragen, die nicht zuletzt auch unsere Gesellschaft betrafen und Predigten griffen interessante Themen auf. Hin und wieder begleitete seine Frau den Gottesdienst mit ihrem Orgelspiel. Die Einheimischen besonders gefreut hat das Interesse des Ehepaars an der romanischen Sprache, ja die Pfarrfamilie am Ort war beliebt.

Im Gespräch betonte Pfarrer Senn-Müller immer wieder, bescheiden müsse ein Text über ihn sein, ja am liebsten hätte er gar keinen. Wichtig sei, meinte er weiter, dass die neue Pfarrperson gut aufgenommen werde im Dorf. Auch wenn er sich in Samedan, wie er sagte, rundum wohl gefühlt hat, sei sein Jahr hier eine Zeit des Übergangs gewesen. Im kleinen Rahmen habe er hoffentlich ein paar Impulse geben können, in erster Linie sei es aber darum gegangen, die Kontinuität zu wahren und der Gemeinde Stabilität und Verlässlichkeit zu vermitteln. Viele engagierte Persönlichkeiten habe er am Ort kennen gelernt, und so möchte er alle Gemeindemitglieder ermutigen, sich aktiv einzubringen und gemeinsam an der Zukunft der Kirche zu bauen.

Ester Mottini

Baslerinnen und Basler sind berühmt für ihre Schnitzelbänke und so schenkt Pfarrer Peter Senn-Müller der Gemeinde zum Abschied ein Gedicht in seinem Heimatdialekt:

Jetzt isches doch scho fascht e Joor här

Es kunnt mer vor, als wenns geschter wär.

Woni doo ins Oberengadin bi koo

Für e Zytli s Baselbiet ha verloo.

Laider hani grad denn agfange

Wo dä Virus – är tuet is zue de Oore us hange-

Hett s Zepter wider afoo fiere

Und dr Alltag und s Chilleläbe hett afoo regiere.

Mir sinn Meischter gsi im Absaage, Verschiebe

Im Düümlidrülle, is im Homeoffice iebe.

Vieli hänn uf Vieles verzichte miesse

- I ha drfür d Natur derfe gniesse.

I sag Euch, i glaub das unumwunde

Do oobe hett dr Herrgott s Liecht erfunde.

So hani d Bärgwält derfe entdegge,

ha wunderbars gsee a jedem Egge.

Bi Gschpröch mit dr ältere Generation

Hani vill erfaare über d Region.

Und wirglig e tolli Jugend händ dr do

Wo am Mentig i d Reli is Schuelhuus isch ko.

So isch doch Einiges do obe gloffe

I ha vill interessanti Lüt adroffe

Wo s wichtig isch ass mer d Chille bhalte,

und ufeme guete Kurs tien halte.

E bsunders Danggschön muess no iina

Das goot an d Sigrischtin, d Annatina.

Wo zämme mit irem rüschtige Maa

Gluegt hett, dass is do guet ha gha.

Au d Gottesdienscht woni ha derfe halte

Wird i in gueter Erinnering bhalte.

E grosses Danggschön für alli guete Momänt

Won ihr mir do oobe im Engadin händ gschänkt.

 

Peter Senn, Pfarrstellvertreter in Samedan (bis Ende September 2021)

 

  September 2021)