Konfirmandenlager der Jugendlichen von Celerina und Pontresina

Reise mit Pfarrer Thomas Maurer nach Wien und Salzburg oder

« der Speisewagen brannte aber das waren nicht wir»

 

Eine abenteuerliche Fahrt

Lange war unsicher, ob wir ein Konfirmandenlager organisieren konnten wegen dem Corona. Aber Pfarrer Thomas Maurer war schon oft mit Jugendlichen in Wien und so fuhren neun Konfirmandinnen und Konfirmanden aus Celerina und Pontresina nach Wien und Salzburg. Neben Pfr. Maurer war Brigitte Kull aus Mellingen dabei. Wir fuhren mit dem Zug übers Unterengadin nach Wien. Unterwegs blieb der Zug stehen, da der Speisewagen brannte! Das Feuer wurde zwar gelöscht, dennoch konnten wir nicht mehr weiterfahren. Wir mussten umsteigen und kamen mit Verspätung in Wien an. Pfarrer Maurer fragte, ob das unser Werk gewesen sei. Selbstverständlich war es das nicht!  

Wien erleben 

In Wien wohnten wir im Kolping Hotel bei der Kettenbrückengasse. Das Hotel ist gut gelegen. Abends gab es im Quartier asiatisches Buffet. Am Sonntag besuchten wir den Gottesdienst in der modernen Pauluskirche im 3. Bezirk, wo wir speziell begrüsst wurden. Anschliessend machten wir eine Stadtbesichtigung und assen an einem „Würstelstand“. Alle mochten die leckeren „Käsekrainer“. Pfr. Maurer zeigte uns die evangelischen Kirchen an der Dorotheergasse. Unter den Habsburgern durfte man lange nicht evangelisch sein; immerhin wurde man wegen seiner Überzeugung nicht mehr getötet, sondern konnte auswandern, was ein Fortschritt war. Anschliessend erwartete uns eine spannende Führung durch den Zentralfriedhof. Herr Vitiko zeigte uns interessante Modelle von Särgen, so gab es bei Pestepidemien zum Beispiel Sitz- oder Klappsärge. Viele Totenköpfe baumelten an seinem Gürtel. Wir besuchten ausserdem die UNO – City mit den Hochhäusern. Diese fanden die meisten von uns nicht schön. Das Engadin ist viel wohnlicher! Abends besuchten wir zusammen mit den Jugendlichen der lutherischen Gemeinde den Prater. Fast alle gingen auf die schlimmsten Bahnen und schrien. Im Praterrestaurant gab es nachher noch „Wiener Schnitzel“. Mit den Jugendlichen aus Wien verstanden wir uns gut. Wir erzählten ihnen vom Engadin. Die Leiter waren auch guter Laune.  

Menschen jüdischen Glaubens zur Zeit der Nationalsozialisten  

Am Dienstag  zeigte uns Pfr. Maurer Denkmäler zu den verfolgten und umgebrachten 65‘000  Juden, anschliessend gab es eine Führung im jüdischen Museum. Frau Dr. Landmann zeigte uns viele Gegenstände und redete mit uns über Vorurteile, ob Juden beispielsweise lange Nasen und abstehende Ohren haben: haben sie nicht!  

Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust entdecken  

Ausserdem hatten wir eine private Führung durch das Parlament Österreichs. Dabei sahen wir alle Sitzungssäle. Die Führerin machte den Rundgang sehr spannend, einzig die Kontrollen am Eingang waren total pingelig, so man musste sogar Nagelschärli abgeben. Wir durften Orte auch alleine anschauen, was wir in kleinen  Gruppen machten. So gingen wir u.a. auf den Turm des Stephansdomes oder ins naturhistorische Museum, das ja riesig ist. Zum Schluss eilten wir zu einer Führung durch die anatomische Sammlung im «Narrenturm», das gruselige Schlussbouquet, wie Pfr. Maurer schmunzelnd meinte. Dort sah man grausige Präparate und erfuhr viel über Krankheiten, die Menschen früher plagten, über Fehlgeburten, Skelette, Wasserköpfe usw. – erstaunlicherweise wurde niemandem schlecht!  

Salzburg kulinarisch geniessen  

Dann hiess es, den Zug nach Salzburg nicht zu verpassen. Das moderne Hotel dort gefiel allen. Das Schlussessen war im Stieglkeller unter der Festung. Die meisten assen Wiener Schnitzel und Knödel abgerundet klaro von Salzburger Nockerln und Kaiserschmarren. Echt bun! Restlos alle waren danach satt. Ein Bummel durch die nächtliche Altstadt rundete den Besuch in Salzburg ab. Schade, dass die Tage so schnell vorüberflogen.   Die Heimfahrt war kurzweilig. Danke, dass das Lager möglich war.  

Die Konfirmanden von Refurmo, Pfarramt Celerina und Pontresina