Kirche Celerina/Schlarigna, Bel Taimpel

Benützungsmöglichkeit und Reservation:
Anfragen an das Sekretariat der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberengadin 081 836 22 23. Im Sommer Gottesdienste, kirchliche Feiern, Konzerte, Vorträge, Veranstaltungen. Kirche geöffnet von 10-18 Uhr.

Platzangebot: Sitzplätze im Schiff  240

Erreichbarkeit, Parkplätze: Die Kirche steht an der Giassa da Baselgia, die beim Gemeindehaus von der Via Maistra abzweigt. Zugang zur Kirche über fünf Treppenstufen. Eine mobile Rampe kann beim Sekretariat angefordert werden. Parkplätze: wenige beim Gemeindehaus, Parkplätze beim Bahnhof.

Kulturgüterschutz: Denkmalschutz von Bund und Kanton.

Baugeschichte: 1665-1669 werden Turm und Kirche gebaut nach dem Vorbild der Kirche von Pontresina, Pläne von Casper Frizzoni. Im 18. Jh. finden Renovationen statt an Turm, Zifferblatt und Gesims, das Portal  wird errichtet (1718), die Frauenbänke erhalten Rückenlehnen. 1846, 1903 und 1934 wechseln die Aussenwände den Farbanstrich. 1903 erhält der Turm neue Glocken. Bei der umfassenden Restauration von 1994-1996 wird die ursprüngliche Farbfassung erneuert und im Innern werden Licht und Heizung installiert.

Äusseres: Die nach Nordwesten ausgerichtete Kirche ist ein Längsbau mit durch Quadermalerei verzierten Lisenen. Am Scheitel des dreiseitig geschlossenen Chors ist der Turm angefügt. Über einem Glockengeschoss mit grossen Rundbögen (Glocken 1921, 1903, 1903, 1909) folgen ein achteckiger Aufsatz mit Kuppel und ein weiterer kleiner Aufsatz mit goldener Kugel, Wetterfahne und flügelschlagendem Hahn. Die prachtvoll geschnitzte Eingangstür (1669) der Kirche ist flankiert von ionischen Säulen und gekrönt von einem gesprengten Dreieckgiebel mit Inschrift.

Inneres: Um den ganzen Kirchenraum läuft ein stark ausladendes Gesims, das durch einen orangerot marmorierten Fries und weitere fantasievolle Friesbänder gezeichnet ist. Über dem Gesims öffnen sich vier Fenster im Schiff und unter dem Gesims zwei Fenster im Chor. Ein mächtiges Tonnengewölbe mit kunstvollen Stuckmedaillons überdeckt den Raum. Das Gesims ist gekröpft über den Pilastern, welche ionisierende Kapitelle mit Engelsköpfen aufweisen und an ihrer Basis vom Getäfer (1770/80) aufgenommen werden, das mit Schnitzereien verziert ist. Der Chor ist nur leicht eingezogen, so dass die Einheit des Predigtsaales erhalten bleibt. Der lebendig gestaltete, farblich rekonstruierte Taufstein aus Tuff stammt aus dem frühen 16. Jh. und wurde vermutlich von San Gian übernommen. Dahinter steht eine Truhenorgel und links befindet sich die mit Intarsien und architektonischen Elementen geschmückte Kanzel (1669). Darüber schwebt ein reich verzierter Schalldeckel und unter der Kanzel ist eine Bank der Familie Salis, datiert 1645, etwas eigenartig platziert.


Literatur: KCH, KGR, POESCHEL ,BATZ, GAUDENZ, MAURER, WIKI, BT, DOSCH, FL, GANZONI, SEIFERT, WYSS.

Bibliographie