St. Moritz Französische Kirche / Eglise au bois


Benützungsmöglichkeit und Reservation: Anfragen an das Sekretariat der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberengadin 081 836 22 23. Im Sommer Gottesdienste, kirchliche Feiern, Konzerte, Vorträge, Veranstaltungen. Kirche geschlossen. (Anfrage bezüglich Schlüssel an Sekretariat), im Winter nicht zugänglich.

Platzangebot:
Sitzplätze im Schiff 265, 12 verfügbare Stühle, vor/im Chor 6 Plätze, auf der Empore 8 Plätze, 12 verfügbare Stühle.

Erreichbarkeit, Parkplätze: Die Kirche steht in St. Moritz Bad, im Wald oberhalb des Heilbades. Fusswege aufwärts vom Paracelsus-Gebäude aus. Wenige Parkplätze beim Heilbad, Parkplätze auf dem Parkplatz San Gian. Für Gehbehinderte Zugang und Zufahrt möglich über Via Tegiatscha und Via da l'Ova Cotschna. Drei Treppenstufen beim Front- und beim Chorportal.  Eine mobile Rampe kann beim Sekretariat angefordert werden.

Kulturgüterschutz: Denkmalschutz des Kantons.

Baugeschichte: Siehe Kirchenbau und Tourismus

Äusseres: Die Kirche ist nach Osten (genauer Südosten) gerichtet. Aus der Fassade im Westen, leicht vorspringend, wächst der schlanke Turm in die Höhe, neugotische Spitzbogen dominieren: Portal mit Wimperg, drei grosse und zwei kleine Fenster zum Schiff, grosse Öffnungen zum Glockenstuhl (Glocke 1877). Der Turm trägt einen Spitzhelm, die Fassade ist verziert mit Friesen und einer kleinen Fensterrose. Über der hohen Sockelzone mit Bruchsteinmauerwerk durchbrechen die vorspringenden Randflächen der Seitenfenster des Schiffs den Dachrand und enden auf beiden Seiten in drei Quergiebeln. Der Chor mit einem zentralen Rundfenster und zwei seitlichen Spitzbogenfenstern ist an der Basis umbaut mit zwei Diensträumen und einem Ostportal.

Inneres:  Das Kircheninnere wird dominiert durch hochwertige Holzarbeiten. Die kunstvolle Holzdecke wird oben durch die Fläche eines "Spiegels" begrenzt, die Schrägflächen sind durch Stichkappen unterbrochen; die Bogensparren werden durch Zangenkonstruktionen, die gleichsam die Stelle der Kapitelle übernehmen, auf Dienste übergeführt, die auf Konsolen am Rande der Täferung enden. Vor dem Chor mit Rippengewölbe erhebt sich ein polygonaler Kanzelturm mit Wimperg. Sein Fuss ist zum Predigerstuhl gestaltet; davor steht der Abendmahlstisch. Die hohe Täferzone ist mit gotischen Blendarkaden überzogen, die sich unter den Fenstern in einer Nische fortsetzen. Der Fries unter dem Täfergesims besteht aus einer Reihe französischer Bibelzitate. An der Chorbogenwand ist in Blendfenstern das "Notre Père" zu lesen. Deutsche Bibelverse stehen auf den Glasmalereien der Chorfenster, die Christusdarstellungen gewidmet sind. Über dem Eingang liegt die Empore mit einer Blendarkadenbrüstung. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1886 (W. Sauer, Frankfurt/Oder), das Werk wurde 1964 radikal umgebaut (R. Ziegler, Uetikon/ZH). Mit der Stiftung der drei Westfenster hat sich die Grossfürstin und Herzogin Wera zugleich ein Denkmal gesetzt und präsentiert im Mittelfenster ihren Namen unter einer Krone und den Wappen des Königreichs Württemberg und des russischen Zarenreichs (Bild unter Kirchenbau und Tourismus).


Literatur: KCH, KGR, BATZ, MAURER, WIKI, BZ, DENK, HART, HARTMANN, MARGADANT, RUCKI.

 

Bibliographie