Kirche Celerina/Schlarigna Crasta, Santa Maria

Benützungsmöglichkeit und Reservation:
Anfragen an das Sekretariat der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberengadin 081 836 22 23. Gottesdienste, kirchliche Feiern, Konzerte, Vorträge, Veranstaltungen. Kirche geschlossen (Anfrage bezüglich Schlüssel an Sekretariat).

Platzangebot:
Sitzplätze im Schiff 90

Erreichbarkeit, Parkplätze:
Die Kirche steht an der Via Maistra im westlichen Dorfteil. Eine Treppe und eine Rampe führen von der Hauptstrasse zum Portal. Wenige Parkplätze beim Hotel Misani,  Parkplätze bei der Luftseilbahn (über Via Stredas), an der Via da la Staziun, beim Bahnhof.

Kulturgüterschutz: Denkmalschutz der Gemeinde.

Baugeschichte: Der Turm wird zwischen Anfang und Mitte des 15. Jahrhunderts errichtet (dendrochronologische Untersuchung), die Kirche etwas später, die erste Erwähnung als Kirche St. Maria ist 1501. Die Gewölbe gehen wahrscheinlich auf das 17. Jahrhundert zurück. 1937 renoviert Nicolaus Hartmann jun. die Kirche und versieht sie mit einer neuen Holzausstattung -  mit Ausnahme der Kirchenbänke (Chorgestühl 1654).

Äusseres: Der Bau der dicht in die Siedlung Crasta eingefügten Kirche war wohl ein Zeichen der Selbstbehauptung gegenüber der Hauptsiedlung Schlarigna mit ihrer weit entfernten Kirche San Gian. Der Turm ist durch Blendnischen mit dreiteiligen Bogenfriesen gegliedert, das obere Glockengeschoss durch zweiteilig gekoppelte Fenster mit Rundbögen (Glocken 1615 und 1761). Der romanische Stil wird leicht modifiziert, indem die Blendbogen leicht zugespitzt sind, die Kämpfer der Rundsäulchen in der Mitte der Schallfenster gotische Prägung aufweisen und das Zeltdach steiler gestaltet ist als jenes von San Gian. Das Portal besitzt ein Spitzbogengewände aus Tuffstein und eine barocke Kassettentüre. Darüber befinden sich ein Radfenster und eine kleine Öffnung.

Inneres: Man tritt durch einen Windfang ins Innere. Der Kirchenraum ist ein spätgotischer Saalbau mit eingezogenem, polygonal geschlossenem Chor, versehen mit einem rippenlosen Kreuzgewölbe. Hochrechteckige Fenster mit flachen Bögen befinden sich an der Südwand und an den seitlichen Polygonflächen des Chors. An der mittleren Chorwand steht eine Orgel (1956 Metzler, Dietikon), in der Mitte des Chors ein einfacher Tauftisch, links die Kanzel. Die mit einem überhöhten umlaufenden Brusttäfer gewichtige Holzausstattung bildet einen warmen Kontrast zum Weiss des Gewölbes und der Wände.


Literatur: KCH, KGR, POESCHEL ,BATZ, GAUDENZ, MAURER, WIKI, GANZONI, SEIFERT

Bibliographie