Kirche St. Moritz Dorf

Benützungsmöglichkeit und Reservation: Anfragen an das Sekretariat der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberengadin 081 836 22 23. Gottesdienste, Kirchliche Feiern, Konzerte, besondere Anlässe. Geöffnet 9-19 Uhr.

Platzangebot: 120 Sitzplätze. Freier Raum beim Chorbogen.

Erreichbarkeit, Parkplätze: Die Kirche steht an der Via Maistra mitten im Dorf. Zugang zum Schiff über Freitreppe, zum Gemeindesaal über Treppe ins Untergeschoss, barrierefreie Zugänge über Lift. Parkplätze in den Parkhäusern Quadrellas und Serletta.

Baugeschichte: Da die Schäden an der Kirche St. Mauritius zunehmen wird  zwischen 1785 und 1787 unter dem Architekten Antonio Geronimi ein einfacher Längsbau mit eingezogenem Chor gebaut. 1866 erfolgen eine Renovation  und 1896-97 unter Chiodera & Tschudy, den Architekten des Palace-Hotels, eine klassizistische Umgestaltung der Fassaden, der Bau des Turms und Einbau einer Orgel. 1932 erhält die Kirche wieder ein schlichtes Äusseres. Das Innere wird durch ein Nebenschiff und zwei Emporen vergrössert (Architekt: H. Winkler), die Orgel wird ersetzt. 1975 wird nochmals eine neue Orgel (Felsberg) eingebaut. 1988-90 folgt eine Renovation des Turmes und des Turmhahns. 2007-08 bringt ein radikaler Umbau den Abbruch von Seitenschiff und Emporen, eine Neugestaltung des Zugangs und des Inneren und unter dem Kirchenschiff den Bau eines Mehrzwecksaales (Architekten: Tuena & Hauenstein).

Äusseres:
Über den Kirchenvorplatz und eine Freitreppe gelangt man an der Nordseite zum Eingang, der mit Messingplatten verkleidet ist. Die Kirche ist nun ein schlichter weissgetünchter Längsbau mit acht Fenstern und einem quadratischen Chor mit gefasten Ecken. Der Turm hat einen Sockel mit geglätteten Rustikoquadern, darüber folgt ein Schaft mit Bruchsteinmauerwerk, der bis 1932 verputzt war und die horizontale Streifung des Sockels weiterführte bis zum Glockengeschoss, das diese Gliederung mit den Ecklisenen fortsetzt. Über der in einen Rundbogen eingepassten Uhr folgen ein kräftiges Gesims, ein aufwendig geformter Wimperg und der Spitzhelm mit Kugel und Hahn.

Inneres:
Nach dem dunklen Windfang betritt man einen hellen Kirchenraum, den ein Tonnengewölbe mit grossen Stichkappen überspannt. Die Wände sind durch feine breite Lisenen strukturiert. Die hochgelegenen rechteckigen Seitenfenster, das Rundfenster an der Westwand und das kleine Fenster im Chor zeigen mit ihrer Dreifachverglasung ein Penrosmuster und bestimmen Farbe und räumlichen Effekt. Auch die frei beweglichen Stühle auf dem grauen Steinboden bringen Farbe in den Raum. Die abgeflachte Bogenform bestimmt Chorbogen, Chordecke und Apsiswand. Im Chor steht die geflügelte Orgel (1975, Felsberg) und der breite Abendmahlstisch aus dunklem Holz.


Literatur: KCH, KGR, POESCHEL ,BATZ, GAUDENZ, MAURER, WIKI, MARGADANT, RUCKI, TUENA, TURM, WYSS.

Bibliographie